Amoklauf Graz. 10.06.2025 – Wie können wir Kinder unterstützen?
Liebe Eltern,
dieser Amoklauf in Graz ist so unverständlich für uns. Wir können es selbst nicht fassen, noch liegen nicht alle Fakten auf dem Tisch – Was war die Motivation? Was ist da schief gelaufen?
ABER – jetzt müssen wir unseren Kindern zur Seite stehen.
Sie werden die Nachrichten hören oder sehen. Werden unsere Betroffenheit und Sorge erleben.
Doch wie gehen wir als Eltern damit um? Was können wir tun?
- Tief durchatmen.
- Achtet auf das Verhalten der Kinder. Zeigen sie Interesse, Sorge, etc.?
- Die Ängste der Kinder ernst nehmen – tut sie nicht ab, weil ihr vielleicht in einem anderen Bundesland seid und somit „aus der Schusslinie“.
- Kinder integrieren die Erlebnisse in ihr Leben, legen sie auf ihre Situation um. Amoklauf in Hintertupfing? Unwahrscheinlich, aber reale Angst/Sorge der Kinder.
- Sagt Kindern die Wahrheit, wenn sie euch fragen.
- Keine grausamen Details, aber die Wahrheit.
- Kinder müssen darauf vertrauen können, dass sie von euch die Wahrheit erfahren.
- Sie haben alle Zeit Fragen zu stellen. Sie müssen erst verarbeiten – genau wie wir auch.
- Wir werden nicht alle Fragen beantworten können – aber wir können und müssen das offen sagen und gemeinsam überlegen.
- Um zu verarbeiten, beginnen sie vielleicht Situationen nachzuspielen – speziell junge Kinder.
- Das ist manchmal für uns erschreckend, aber es ist ein guter Mechanismus.
- Es kann sein, dass der Körperkontakt, das Kuscheln jetzt im Moment ganz wichtig ist. Auch für die Großen, auch für die Erwachsenen.
- … und ehrlich: Es tut alle gut.
- Redet nicht über die Köpfe der Kinder hinweg mit anderen Erwachsenen in der Umkleide des Kindergartens, des Sportvereins oder anderswo – sie bekommen es mit.
- Die Verwirrung, Unsicherheit und die entstehenden Bilder im Kopf sind wesentlich größer und noch weniger greifbar.
- Newsticker und halbstündliche Updates hämmern das Geschehene bildlich in unser Gehirn und verstärken Angst, Unsicherheit und Ohnmacht.
- Es macht Sinn sich gezielt zu informieren.
- Seriöse Quellen beachten: Bundesministerium für Inneres – nicht auf den Zug der Social Medias aufspringen
- Wir schauen Nachrichten (ORF) um gut informiert zu sein und richtig zu handeln.
- Wer genau informiert sein will, kann Stunden später die Nachrichten sehen – die ändern sich nicht im Halb-Stundentakt.
- In betroffenen Gebieten:
- Wir halten uns an die Anweisungen der Polizei.
Die Polizei passt auf uns auf und beschützt uns.
- Wir halten uns an die Anweisungen der Polizei.
- Zeigt und redet über euere Gefühle.
- Als Erwachsene dürfen wir auch ratlos sein, keine Lösung parat haben. Aber wir müssen es zugeben – es macht menschlich. Mama und Papa sind auch Menschen mit Gefühlen, Sorgen und Ängsten. …und sie fühlen sich auch manchmal hilflos und schwach.
- Jetzt etwas GEMEINSAM tun!!!
- Miteinander spielen.
- Miteinander zeichnen.
- Miteinander sprechen.
- Füreinander da sein.
- Einen Kuchen backen.
- Eine Kerze anzünden.
Teilt keine Videos, Fotos vom Geschehen in Social Medias – auch nicht in den Messengerdiensten wie WhatsApp oder Signal.
Denn:
Sind sie echt – schützen und respektieren wir das Ansehen der Toten, die Trauer der Angehörigen und die Privatsphäre aller Involvierten.
Sind sie Fake – geben wir dem Algorithmus keine Chance uns immer mehr dieser grauslichen, die Neugier und Sensationslust befriedigenden Bilder zu sehen.
Bleiben wir bei den Fakten: es ist furchtbar, tragisch und nicht zu begreifen.